… die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen… Bäumchen, rüttel dich und schüttel dich, wirf Gold und Silber über mich… rucke di guh, rucke di guh, Blut ist im Schuh. Der Schuh ist zu klein, die rechte Braut sitzt noch daheim… Wer kennt sie nicht, die drei geflügelten Worte aus dem Märchenklassiker Aschenputtel?
Das Theater der Dämmerung erzählt Aschenputtel im Originaltext der Brüder Grimm mit zwei Ausnahmen:. Damit´s nicht zu lange wird, wurden aus drei Festabenden im Ballsaal des Königsschlosses zwei und die Bestrafung der bösen Stiefschwestern am Ende des Märchens haben wir abgemildert. So werden in unserer Schattenspiel-Aufführung den Stiefschwestern von den Tauben nicht die Augen ausgepickt (das muß wirklich nicht gezeigt werden und ist gewiß auch symbolisch gemeint: wer so böse ist, läuft blind durchs Leben), sondern sie werden in unserer Fassung einfach schwarz vor Ärger.
Ein verlorener Schuh ist Aschenputtel der Schlüssel zum Glück. Der König des Landes veranstaltet für seinen Sohn ein Fest, zu dem alle Jungfrauen des Landes eingeladen werden. Eine von ihnen soll er zu seiner Braut erwählen. Alle dürfen zum Fest kommen. Nur Aschenputtel nicht. Ihr fehlen die passenden Schuhe und Kleider zum Tanz. Die schweren Holzschuhe und sein Aschenkittel machen es zum Gespött der eitlen Stiefschwestern. Auch die Stiefmutter will mit allen Mitteln Aschenputtel daran hindern, der Einladung zu folgen.
In wenigen Märchen stehen sich äußerer und innerer Reichtum des Menschen so kontrastreich gegenüber. Bescheidenheit, Demut, Mut und Hoffnung Aschenputtels treffen auf Eitelkeit, Gier, Spott und Hinterlist der beiden Stiefschwestern. Doch dank der Unnachgiebigkeit des Prinzen kann sich die wahre Liebe entfalten. Neid, Haß und Hinterlist verschwinden im Dunkel.